Gemeinschaft leben in Kleinmachnow

Wie Engagement und Miteinander den Ort stärken

Kleinmachnow gilt vielen als grüne Oase vor den Toren Berlins mit hoher Lebensqualität, starker Bildungsinfrastruktur und klarem Bekenntnis zur Familienfreundlichkeit. Doch was macht eine Gemeinde wie Kleinmachnow wirklich lebendig? Was hält sie zusammen, auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen und gesellschaftlicher Herausforderungen? Die Antwort liegt nicht nur in der Infrastruktur oder in Investitionen, sondern vor allem im gemeinschaftlichen Miteinander.

Gemeinschaft als Grundlage einer lebendigen Gemeinde

Eine Gemeinde ist mehr als nur Verwaltung, Straßen und Gebäude – sie lebt durch die Menschen, die in ihr wohnen, arbeiten und sich engagieren. Eine lebendige Kommune erkennt dies an und schafft Bedingungen, die Begegnung, Beteiligung und Zusammenhalt fördern. Kleinmachnow hat dafür gute Voraussetzungen: engagierte Bürger, gewachsene Nachbarschaften und eine hohe Identifikation mit dem Ort.
Doch wie kann dieser Gemeinschaftsgeist aktiv gestärkt werden? Wie gelingt es, Menschen zusammenzubringen – jenseits von Schule, Beruf und familiären Verpflichtungen?

Begegnung schafft Bindung

Feste und öffentliche Veranstaltungen sind ein bewährtes Mittel, um Gemeinschaft erlebbar zu machen. In Kleinmachnow haben sich insbesondere zwei Formate etabliert: der Weihnachtsmarkt und das Sommerfest. Diese Veranstaltungen zeigen, wie wichtig öffentliche Räume für das soziale Leben in einer Gemeinde sind. Doch gerade der Rathausmarkt als zentraler Ort könnte noch stärker zum Herzstück des gemeinschaftlichen Lebens werden.

Der Rathausmarkt: Potenzial für mehr Aufenthaltsqualität

Die Gestaltung des öffentlichen Raums hat großen Einfluss darauf, wie häufig und gerne sich Menschen dort treffen. Der Rathausmarkt in Kleinmachnow ist zwar ein gut etablierter zentraler Treffpunkt, doch es mangelt ihm an Aufenthaltsqualität. Mehr Sitzgelegenheiten, Verschattung und ansprechende Gestaltungselemente würden dazu beitragen, dass der Platz auch im Alltag stärker genutzt wird.
Angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde ist eine umfassende Neugestaltung jedoch kurzfristig nicht realistisch. Dennoch lohnt es sich, über niedrigschwellige, kostengünstige Maßnahmen nachzudenken: mobile Sitzgelegenheiten, Sonnensegel im Sommer oder bepflanzte Kübel, die für Atmosphäre sorgen. Auch temporäre Aktionen wie Lesungen, Filmabende oder Straßenmusik könnten mit kleinem Budget große Wirkung entfalten.

Nachbarschaft stärken: Die Renaissance der Straßenfeste

Neben den großen, gemeindlichen Festen spielen kleine, nachbarschaftliche Straßenfeste eine zentrale Rolle im sozialen Gefüge. Sie schaffen Nähe dort, wo Menschen wohnen – direkt vor der Haustür. In der Vergangenheit waren solche Feste in Kleinmachnow sehr beliebt: Ein Straßenzug wurde gesperrt, gemeinsam wurden Bänke und Grills aufgestellt, Kinder spielten auf der Straße und Erwachsene kamen miteinander ins Gespräch.

Straßenfeste sind nicht nur gesellig, sondern auch identitätsstiftend. Wer seine Nachbarn kennt, hilft sich gegenseitig, nimmt Rücksicht und fühlt sich der Gemeinschaft zugehörig. In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft ist das von unschätzbarem Wert. Allerdings ist der Aufwand zur Genehmigung eines Straßenfestes hoch. Bürger müssen eine Genehmigung bei der Verwaltung einholen, eine Veranstaltungsversicherung abschließen und die verkehrsrechtliche Absperrung samt Barken und Beschilderung selbst organisieren. Das schreckt viele potenzielle Organisatoren ab.

Ein Vorschlag der BiK: Das Straßenfest-Paket

Um diese Hürden zu senken, fordert die Bürgerinitiative Kleinmachnow (BiK) ein „Straßenfest-Paket“. Dieses soll den Prozess vereinfachen und Anreize für die Wiederbelebung dieser Tradition schaffen. Das Ziel besteht darin, dass Bürgerinnen und Bürger ein Fest mit wenigen Schritten organisieren können, ohne dabei überbordender Bürokratie ausgesetzt zu sein.
Ein solches Paket könnte Folgendes beinhalten:

  • standardisierte Antragsformulare mit klaren Anleitungen
  • Checkliste für die Organisation (Versicherung, Müllentsorgung etc.)
  • Bereitstellung von Absperrmaterialien durch die Gemeinde.
  • Verzicht auf Gebühren für genehmigte Straßenfeste.

Diese Maßnahmen würden das Engagement erleichtern und Kleinmachnow als Ort der nachbarschaftlichen Nähe und Eigeninitiative stärken. Ein starkes Miteinander beginnt im Kleinen – und Straßenfeste sind ein wunderbarer Ausdruck dessen.

Räume für Engagement: Treffpunkte schaffen

Neben temporären Veranstaltungen braucht es auch dauerhafte Räume für Begegnung, Engagement und Ideenentwicklung. Orte, an denen Initiativen wachsen können, an denen ehrenamtlich gearbeitet, gebastelt, geplant oder einfach diskutiert werden kann.
In Kleinmachnow fehlen aktuell offene Treffpunkte, die für soziale und kulturelle Zwecke genutzt werden können. Gemeindesäle sind oft ausgebucht und kommerzielle Räume zu teuer. Umso wichtiger wäre es, Räume zu identifizieren oder neu zu schaffen, die gemeinnützigen Zwecken dienen.

  • Ein offenes Bürgerhaus mit Werkstatt- und Gruppenräumen
  • Temporäre Nutzung leerstehender Gebäude für soziale Projekte


Gerade für junge Initiativen oder neue Nachbarschaftsprojekte ist die Verfügbarkeit von Räumen oft der entscheidende Faktor zwischen Idee und Umsetzung.

Gemeinschaft trotz Haushaltslage: Kleine Impulse mit großer Wirkung

Selbstverständlich kosten viele dieser Vorhaben Geld – und auch Kleinmachnow steht wie viele andere Kommunen vor finanziellen Herausforderungen. Doch Gemeinschaft lässt sich nicht allein in Euro messen. Durch kluge Planung, bürgerschaftliches Engagement und kreative Zwischennutzung kann vieles erreicht werden.
Die Gemeinde kann hier als Ermöglicherin auftreten. Sie muss nicht alles selbst stemmen, aber sie kann Strukturen schaffen, die Beteiligung und Eigeninitiative unterstützen. Ein lebendiger Ort entsteht dort, wo sich Bürgerinnen und Bürger willkommen fühlen, gehört werden und Raum zur Mitgestaltung bekommen.

Fazit: Kleinmachnow gemeinsam gestalten

Kleinmachnow ist ein Ort mit großer Lebensqualität und einem Potenzial, das weit über die gepflegten Grünflächen und die gute Lage hinausgeht. Seine eigentliche Stärke liegt in der Gemeinschaft: in den Menschen, die sich einbringen, in Vereinen aktiv sind, Feste organisieren, Ideen entwickeln und Verantwortung übernehmen.
Damit diese Kraft weiter wachsen kann, sind niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten, offene Treffpunkte, vereinfachte Prozesse für bürgerschaftliche Projekte und Orte der Begegnung im Alltag wichtig. So bleibt Kleinmachnow nicht nur ein schöner Ort zum Wohnen, sondern wird zu einem lebendigen Ort zum Leben.

Wollen Sie mitgestalten? Melden Sie sich bei uns und entwickeln Sie mit uns neue Projekte.

Bitte aktiviere JavaScript in deinem Browser, um dieses Formular fertigzustellen.
Name