Dankesbrief an einen Kleinmachnower Schüler

Lieber Redner und Schüler der Grundschule Auf dem Seeberg,

mit Deiner mutigen Rede am 16.05.2024 auf der GV-Sitzung hast Du uns begeistert, überrascht und den ein oder anderen von uns sehr bewegt. Dafür möchten wir uns bei Dir bedanken.

Wir in der BIK sind eine bunte, fröhliche Gemeinschaft von Bürgern aus Kleinmachnow und unter anderem sind bei uns auch Eltern von Kindern aus Deiner Schule. Diese Eltern waren gestern unter den Zuschauern und diese hast Du mit Deinen Worten emotional berührt.

Für Euch Kinder ist es sicherlich manchmal schwer zu verstehen, welche Regeln sich Erwachsene auferlegen, so auch die Regeln solch einer Gemeindevertretersitzung. Diese starren Regeln geben nicht viel Spielraum für eine sofortige und umfangreiche Antwort, das ist oft bedauerlich und in Deiner Situation umso mehr.

Glücklicherweise halten sich Zuschauer nicht immer an diese Regeln und Du hast den leisen Applaus auf Deine Rede hören können.

In einer großen Wochenzeitung `Die Zeit´ gibt es auf der letzten Seite eine Kategorie `Was mein Leben reicher macht`, da schreiben Leser über ganz unterschiedliche Alltagserlebnisse, welche Ihnen den Tag verschönert haben. Gestern Abend hast Du unser Leben reicher gemacht.

Du hast eindrucksvolle Worte gefunden, um uns Erwachsene daran zu erinnern, was Schule und Hort für Euch Kinder bedeutet. Dass die Schule mehr als ein Ort der reinen Wissensvermittlung ist. Die Schule formt auch Charaktere wie Deinen. Wir hoffen sehr, dass Du stolz auf Dich bist!

Lieber… auch wenn am 16.05.2024 die Abstimmungen für die Schule und den Hort nicht sehr positiv ausgingen, wir kämpfen weiter.  Das vom Bürgermeister vorgeschlagene Moratorium (Aufschub) zur Schulplanung in Kleinmachnow wurde knapp beschlossen und die Anträge für den Horterweiterungsbau wurden abgelehnt. Als Kompromiss soll es eine gemeinsame Containerlösung zur Unterbringung der Hortkinder und Schüler der Maxim -Gorki Schule geben. Diesen Kompromiss sehen wir nur als Zwischenlösung und für uns gibt es keine Alternative zum Erhalt der Grundschule Auf dem Seeberg und für den Horterweiterungsbau.

Lieber … wir wünschen Dir alles Gute und weiterhin so viel Mut.

Liebe Grüße an Deine Eltern und Ihnen auch herzlichen Dank, dass Sie Dich unterstützen!

Gewerbegebiet wurde vorsätzlich verkleinert

Vor wenigen Jahren haben Bürgermeister Grubert und die ihn unterstützenden Parteien durch Änderung des Flächennutzungsplans und der Bebauungspläne das Gewerbegebiet östlich der Autobahn um mehrere Hektar verkleinert. Die gemeindeeigene Entwicklungsgesellschaft vermarktete die Flächen nicht, während der Europark westlich der Autobahn alles vermarktete.

Auch in diesem Jahr gab es neue Versuche des Bürgermeisters: Man fände keine Interessenten für ein Gewerbegebäude—auf der Webseite der Entwicklungsgesellschaft findet sich jedoch nicht einmal der Hinweis, dass man Interessenten hierfür sucht.

Auch deshalb fehlen Kleinmachnow aktuell wichtige Gewerbesteuereinnahmen.

Wohnen in Autobahnnähe ist gesundheitsschädlich

Es ist eine Binsenweisheit, besser nicht in der Nähe einer Autobahn zu wohnen. Dies ist eher ein Umfeld für Industrie und Gewerbe, eine Gegend, in der ein gesunder Mensch mal eben für einige Stunden am Tag arbeiten geht. Wer will schon in Dauerlärm wohnen, ohne nachts die Fenster öffnen zu können, wer mag den abgasgetränkten Mief? Und so war auch Kleinmachnows Autobahnumfeld früher nicht als Wohnquartier, sondern als Gewerbegebiet geplant. Und das war gut so.

Bereits 2012 versuchte die Eigentümerin des ehemaligen Fath-Geländes (vormals Max-Reimann-Werk), Ideen der Wohnbebauung direkt an der Autobahn durchzusetzen. Mit der Aussage „Ich sage es allerdings offen, ich halte eine Wohnbebauung auf diesem Areal direkt an der Autobahn für nicht genehmigungsfähig“ wird Bürgermeister Grubert am 16.08.2012 in den PNN zitiert. Heute halten Bürgermeister und die Parteien das Wohnen plötzlich für unbedenklich.

„So erleiden Menschen, die nahe an der Stadtautobahn leben, früher und häufiger Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem zeigen sie eher Symptome von chronischem Stress.“ 

Süddeutsche Zeitung, 3.10.2014

Wie entstand der schädliche Sinneswandel? Wie halfen die Investoren?

Das Investoren-Wohngebiet befindet sich nur 150 Meter vom Rand der Autobahn. Deshalb muss zuvor auf unsere Kosten ein mehrgeschossiger Gewerbegebäude-Riegel errichtet werden, weil Schallschutzfenster allein nicht ausreichen, die Mindestandforderungen des Lärmschutzes für Wohnzwecke in dieser ungeeigneten Lage zu erfüllen.

Während die Anwohner in der An– und Abflugschneise des Flughafens BER wenigstens den Vorteil eines partiellen Nachtflugverbots haben, gibt es auf der angrenzenden Autobahn—Berlins meistbefahrener  Zufahrtsstraße—nicht einmal eine nächtliche Geschwindigkeitsreduzierung. Es gilt ein Tempolimit von 120 km/h.

Steuererhöhungen, Schultheater & Feuerwehrkindergarten

Kaum hatten die Parteien und der SPD-Bürgermeister Ende 2023 die uns Kleinmachnowern allen gehörenden Millionen € bereits soweit für ihre Lieblingsvorhaben wie einen Riesenfeuerwehrneubau und ein Museum verplant, so dass spätestens 2028 kein Geld mehr in unserer Kasse gewesen wäre, kam Anfang 2024 prompt die Hiobsbotschaft: 41,3 Millionen € sind weniger in der Kasse. Die Parteien haben viel Geld verplant, das gar nicht mehr da ist.

Daueridee des Bürgermeisters: Grundsteuer erhöhen

Die Daueridee des Bürgermeisters: Grundsteuern für Eigentümer und Mieter erhöhen! Zwar protestierte seine SPD sofort. Nur, wie war‘s 2006 mit der Mehrwertsteuer? Nach der Wahl wurde genau von SPD & CDU, als sie gewählt wurden, die Steuer trotz Wahlversprechen erst recht erhöht. Wer gern das Geld der Bürger für seine Interessen ausgibt, holt sich schnell immer mehr davon (z.B. „Verpackungssteuer“).

Noch eine tolle Idee des Bürgermeisters: Wir sparen alle notwendigen und beschlossenen Erweiterungsbauten für die Seeberg– und die Gorkischule ein und schließen einfach die Grundschule. Zur Bekräftigung seines nicht neuen Schließungsplans nutzt er falsche Prognosen, in denen der anhaltende  positive Zuzug von Familien mit ihren Kindern nicht die notwendige Berücksichtigung findet. Die Grundschüler sollen auf die anderen zwei Grundschulen verteilt werden, so dass bald wieder alle Schulen unter Platzmangel leiden müssen.

Kleinmachnow soll an den Schulen sparen, so der Bürgermeister

Unterstützung für diesen Plan findet der Bürgermeister dabei von seiner SPD-Fraktion, besonders aber vom Grünen Henry Liebrenz, der abweichend zur Grünen-Fraktion für den Bürgermeisterplan stimmte. Das wirft Zwielicht auf die Grünen, denn beim mindestens 20 Millionen € teuren Feuerwehrneubau durfte von ihnen niemand gegen die Partei-Mehrheit stimmen. Wenn es um eine extrem kritische Grundschulschließung geht, darf der Grüne Liebrenz mit seiner Stimme dem Bürgermeister die ganz knappe Mehrheit von 14 zu 13 retten? Ein überteuerter Feuerwehrneubau scheint den Grünen wichtiger als die Grundschul-existenz zu sein.

Der Platzmangel an der Gorkischule, der bereits seit ca. 10 Jahren und länger herrscht, erscheint nur als Vorwand für den Plan. Die Schaffung neuer Züge, die weitere Aufnahme von Schülern aus anderen Kommunen, für die eigentlich die Landkreise Schulplätze schaffen müssten, steht an. Allein Teltow will 600 neue Wohnungen und 80 Häuser ermöglichen, Stahnsdorf und Teltow-Fläming wachsen auch weiter. Die hierfür nötigen Schulplätze bieten die verantwortlichen Landkreise PM & TF jedoch nicht. Und wer weiß, wer sich für die Nachnutzung der von Schließungsplänen betroffenen Kita Waldhäuschen interessiert?

Vom Feuerwehrneubau will man sich nicht trennen

Vom extrem teuren Feuerwehrneubau will sich die Parteien-Mehrheit nicht trennen, obwohl das Geld vorn und hinten nicht reicht. Das Projekt wird überdimensioniert und mit Abriss aller erhaltenswerten Bestandsgebäude fort-geplant, statt es rechtzeitig und kostengünstig abzuändern. Alle Hinweise, dass eine qualitative und großzügige Erweiterung der Feuerwehr auch unter Erhalt der jungen Bestandsgebäude und mit einem kleineren Erweiterungsbau     wesentlich ökonomischer möglich ist, wurden von der SPD-CDU-Grünen-Mehrheit abgeblockt: „Das ist Demokratie!“

Im letzten Antrag wurde etwas umgeplant, der Neubau ist nach Osten gerutscht, so dass er komplett vor Abriss der neueren Bestandsgebäude errichtet werden kann. Wir haben eine satirische Vorahnung, wie es weitergehen könnte: Bei der Bauantragsbearbeitung stellt man fest, dass der Neubau noch weiter nach hinten darf. Danach wird verkündet, dass die beiden Bestandsgebäude durch schlaue Neuplanung gerettet werden können. So erhält Kleinmachnow einen Neubau mit 16 und den Bestand mit 5 Toren sowie das Bauhofgebäude. In den Großkomplex kann die Teltower Berufsfeuerwehr mit einziehen, bis ihr bereits 2019 geplanter Rettungskomplex-Neubau samt Hauptwache  fertig gestellt wurde.

Tatü Tata!         

Warum hat Kleinmachnow nur einen Radweg, wo ist der Gehweg „Am Weinberg“ geblieben?

Kleinmachnow hatte bis vor kurzem keinen Radweg mehr, da im Interesse des Fußverkehrs alle in den 90er Jahren mit Fördermitteln gebauten Radwege (graues u. rotes Betonpflaster) zu Gehwegen mit „Radfahrer frei“ umgewandelt werden mussten.
Radfahrende haben auf Gehwegen mit „Radfahrer frei“ nur eingeschränkte Rechte und müssen Schrittgeschwindigkeit einhalten.

Im Weinbergviertel wurde jetzt für viel Geld ein Zweirichtungsradweg vom Zehlendorfer Damm zum Schwarzen Weg errichtet, dafür ist im Abschnitt zwischen Zehlendorfer Damm bis zur Bushaltestelle vor der Volkhochschule der Gehweg entfallen. Zu Fuß Gehende sollen deshalb 2 mal die Fahrbahn queren. Dies klingt nach Schildbürgerstreich, hat aber Methode.

Die Mehrheit der Gemeindevertreter hat sich auch für einen Zweirichtungsradweg an der Westseite des Zehlendorfer Damm zwischen Friedensbrücke und Landesgrenze Berlin ausgesprochen, obwohl keine sichere Lösung für die den Zehlendorfer Damm querenden Fahrradfahrer auf der Ostseite des Zehlendorfer Damms entworfen wurde.
Zweirichtungsradwege sind unfall-trächtig, innerorts im Regelwerk nicht vorgesehen und werden von der BiK deshalb abgelehnt.         

BiK steht für sicheres Radfahren und konfliktfreie sowie regelkonforme Gestaltung von Geh- sowie Radwegen.    

Kleinmachnow benötigt ein neues   Konzept für Radfahrende mit Fahrradstraßen im Nebennetz, da an den Hauptstraßen keine sicheren straßenbegleitende Radwege untergebracht werden können.  

Viel Lärm in der letzten Gemeindevertretersitzung

Am 16.5.2024 fand die letzte Gemeindevertretersitzung in dieser Legislaturperiode statt. Die Presse spricht in ihren Berichten von hitzigen Debatten. Die MAZ spricht von „Prioritätenmangel“, „planlosen Umgang“ und „Armutszeugnis für die Gemeinde“.

Es standen viele kontroverse Themen auf der Tagesordnung und da verwundert es nicht, dass erst nach sechs Stunden der Nachtragshaushalt durchgewunken und die Haushaltssperre aufgehoben wurde.

Dabei fing alles harmlos an: Man lobte sich selbst und sprach von einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit. Im Laufe der Debatte wurde es dann immer hitziger und es war wirklich alles dabei:

  • Der Bürgermeister verlor seine Nerven und schrie die Gemeindevertreter an.
  • Die Gemeindevertreter beschimpften sich untereinander.
  • Redebeiträge wurden durch lautes Reden und Verlassen des Sitzungssaals einiger Gemeindevertreter boykottiert.
  • Den Eltern der Seebergschule warf der Bürgermeister Lobbyismus vor.
  • Gleichzeitig gab es shake hands zwischen einigen Gemeindevertretern und einem anwesenden Bürgermeisterkandidaten mit den anwesenden Feuerwehrleuten nach der Verabschiedung weiterer 2 Mio. € Planungsgelder für den Neubau der Freiwilligen Feuerwehr. Danach brauste die Feuerwehr mit Hupen und Martinshorn davon.

Diese Gemeindevertretersitzung hat eine ganz andere Sprache über das Miteinander gesprochen, als die lobenden Worte am Anfang vermuten lassen haben. Das war tatsächlich ein wahres „Armutszeugnis für die Gemeinde“.

Kleinmachnower Parteienklüngel

Verursacher von Rückschritt und Haushaltsnot

Das im letzten Jahr demolierte Torgebäude der Neuen Hakeburg am Zehlendorfer Damm befindet sich
nicht im Eigentum der Gemeinde Kleinmachnow. Es ist jedoch ein Symbol für die Resultate der Lokalpolitik der letzten Jahre.

Es wurden keine wichtigen Pflichtprojekte beendet

Trotz eines zwischenzeitlichen Geldbestandes von bis zu 100 Millionen Euro haben der SPD-Bürgermeister und die dominierenden Parteien kein wichtiges Pflichtprojekt vollendet. Es wird noch immer viel Geld für Planungen geopfert, die nicht den Einwohnerinteressen, sondern eher den Ideen von überregionalen Parteien und von Immobilieninvestoren dienen.

Fertigstellung des Immobilieninvests Neue Hakeburg ist mindestens ein Jahr überfällig

Apropos Immobilieninvestoren: Für die Hakeburg und auch das Gewerbegelände am Stahnsdorfer Damm
wurde ihnen durch die Lokalpolitik seitens Bürgermeister und der Parteien hohe Gewinne ermöglicht.
Die Investoren haben ihre Gewinne durch Verkauf an neue Gesellschaften bereits sicher. Noch Ende 2021
schrieb der damalige Investor zur Neuen Hakeburg: „Mit der Fertigstellung der Wohnungen in den
denkmalgeschützten Gebäuden ist im vierten Quartal 2023 zu rechnen.“ Die Hakevillen sollen zum vierten Quartal 2024 bezugsfertig sein. Wer sich für den Stand der Fertigstellung interessiert, sieht sich am besten vor Ort um. Seit dem Schaden am Torgebäude und dem Ausheben einer großen Baugrube hat sich wenig verändert.

Kleinmachnow bald mit einem fünfstöckigen Parkhaus?

Auch beim Investoren-Projekt am Stahnsdorfer Damm ergaben sich wirre Politik-Entwicklungen: Erst
kaufte die Gemeinde für die eigene Entwicklungsgesellschaft ein Grundstück vom ursprünglichen Investor ab und verpflichtete sich, dort ein mehrgeschossiges Gewerbegebäude als Schallschutz für das Investoren-Wohngebiet direkt an der Autobahn zu errichten. Jetzt soll dieses Grundstück an den neuen Investor verkauft werden, weil sich der Bürgermeister überfordert sieht. Der Investor will aber kein Gewerbe auf dem Grundstück etablieren, sondern ein riesiges Parkhaus errichten. Noch in der letzten Gemeinevertretersitzung am 16. Mai wollte der Bürgermeister diese weitere Verringerung von Gewerbefläche zum Investorenvorteil durchsetzen.

In der Gemeindekasse werden sich wegen des unwirtschaftlichen Handelns im nächsten Jahr keine 10 Millionen Euro mehr befinden. Wo sind die Millionen hin? Wo sind sie geblieben?

Die Zahnpasta-Frage oder: wie man Politik (er)leben kann

Sandra Oppmann und Ihre Erfahrungen über die Politik in Kleinmachnow.

Stellen Sie sich vor, Sie kämen als junge Familie an einen Ort, der ideale Voraussetzungen bietet für einen Lebensabschnitt mit kleinen oder schon etwas größeren Kindern: Waldsiedlungen, kurze Wege zur Kita und Schule, alles Nötige um die Ecke, Berlin und Potsdam near by.

Sie denken: angekommen!

Und dann bekommen Sie nach und nach mit, wie in diesem Ort Politik gemacht wird.

Sie merken, wie Politik vor Ort gemacht wird.

So ging es mir, als ich vor 12 Jahren nach Kleinmachnow zog. Durch geplante Baumaßnahmen seitens der Verwaltung, die uns als Familie direkt betrafen, bin ich mit der Kommunalpolitik in Berührung gekommen. Und war – bestürzt.

Aber dann lernte ich erfreulicherweise die BiK kennen und wie deren Mitglieder agierten: Themen im Ort verstehen und sich ernsthaft mit allen Fakten beschäftigen wollend. Ich beschloss, mich einzubringen nach dem Motto der BiK: wir greifen (auch herausfordernde) Themen auf und gestalten mit.

Die BiK gibt es seit 27 Jahren. Wir stellen in der aktuellen Gemeindevertretung 2 Gemeindevertreter, sind keine Partei, aber politisch interessiert am Geschehen um uns herum. Uns geht es um diesen Ort, den wir als (politischer) Verein im Positiven mitzugestalten suchen und zwar auf Basis reflektierter Entscheidungen im Kontext.

BiK macht Politik auf Basis reflektierter Entscheidungen

Wenn eine Grundschule (auf dem Seeberg) seitens der Planung des Bürgermeisters geschlossen werden soll, betrachten wir die vorgebrachten Argumente und forschen nach:

wenn mit Verweis auf sinkende Geburtenraten sinkende Schülerzahlen prognostiziert werden, schauen wir uns an, ob sich die Schulklassen tatsächlich durch hier geborene Kinder füllen oder vielmehr durch jene, die zugezogen sind.

So konnten wir Berechnungen widerlegen und brachten einen konkreten Antrag zum Erhalt der Grundschule auf dem Seeberg ein.

Gleiches gilt für die Kita Regenbogen, deren ebenfalls angedachte Schließung wir mit einem Antrag abzuwenden suchten. Weil wir, die wir vorwiegend eben auch Eltern sind, um die Bedeutung frühkindlicher Betreuungsangebote wissen, weshalb wir uns aus diesem Grund auch für die ebenfalls bedrohte Kita Waldhäuschen einsetzen werden, sobald sich entsprechende Verwaltungspläne dazu konkretisieren sollten.

BiK-Antrag gegen die überzogenen Pläne für die Freiwillige Feuerwehr

Wenn bei angespannter Finanzlage (Haushaltssperre!) durch die Verwaltung ein Neubau der Freiwilligen Feuerwehr angestrebt wird, um aus einem Gebäude mit 5 Ausfahrten einen Gebäudekomplex mit nunmehr 16 Ausfahrten machen zu wollen – der über 21 Mio. Euro kosten soll  (!) – setzen wir die Planung ins Verhältnis. Stellen einen Aufhebungsantrag und machen damit den Weg frei für eine Neuplanung. Die statt eines Abrisses des kompletten (noch nicht sehr alten) Gebäudes eine kostengünstigere Planung unter Berücksichtigung der bestehenden Gebäude vorsieht.

Meine Erfahrungen im kommunalpolitischen Bereich führten mich zur Lektüre von Ben Ansell, Warum Politik so oft versagt, München 2024 und den dortigen Überlegungen: „Ob man Politik verabscheut oder wertschätzt, wir sind auf sie angewiesen, wenn wir außerhalb unserer eigenen kleinen Welt etwas erreichen wollen.“ (ebd. S.14). 

Wenn wir versuchten, so las ich, Politik „in einem Bereich außen vor zu lassen, taucht sie anderswo wieder auf […], drückt man die Zahnpasta in der Tube an einer Stelle weg, quillt sie bekanntlich an anderer wieder hervor.“

Dabei kam mir die Frage, welche Chance möglicherweise in einer Zahnpastatube liegen könnte, die zwei Schraubverschlüsse hat.

Vielleicht, um (politischen) Inhalten die jeweils für sie passende Richtung zu weisen?

Vom Privileg die Wahl zu haben!

Am 09.06.2024 ist Wahl und Sie stehen vor der Herausforderung, die langen Seiten der Wahlblätter treffsicher anzukreuzen. Damit wir Bürger nicht zu viele Termine wahrnehmen müssen, bekommen wir das besondere Angebot: drei Wahlen bei einem Besuch im Wahllokal oder per Briefwahl. Was und wen dürfen wir am 09.06.24 wählen?
Die nachfolgenden Punkte geben eine kurze Erläuterung, für die es aber nicht den Anspruch auf Vollständigkeit gibt.

1. Kommunalwahl

Die wichtigste für unseren Ort. Ehrenamtlich arbeitende Bürger setzen sich für die Belange des Ortes ein.

Sie entscheiden z.B. über

  • Bereitstellung von Kitaplätzen
  • Grundschulen
  • gesundheitliche Versorgung
  • sozialer Wohnungsbau
  • Versorgung der Gemeinde mit Strom und Wasser
  • Bau und Erhaltung von Radwegen, Ampeln, Grünflächen, Spielplätzen etc.
  • Freizeit und Kulturangebote etc.

Sie als Wähler haben 3 Stimmen, die Sie durch 3 Kreuze auf dem Wahlzettel verteilen oder einer Einzelperson geben können. Schauen Sie jetzt schon nach, wer sich zur Wahl stellt!

Die BiK tritt mit 9 Kandidatinnen und Kandidaten an.

2. Kreistagswahl

Die Mitglieder des Kreistages entscheiden über Vorhaben die den Landkreis Potsdam Mittelmark betreffen.

Sie entscheiden z.B. über

  • Festsetzung der Kreisumlage
  • Festsetzung der Haushaltssatzung
  • Bau – und Instandhaltung von Sekundarschulen, Straßen etc.
  • ÖPNV
  • Abfallentsorgung
  • gesundheitliche Versorgung

Sie als Wähler haben 3 Stimmen, die Sie durch 3 Kreuze auf dem Wahlzettel verteilen oder einer Einzelperson geben können. Lesen Sie nach, welche Kandidatinnen und Kandidaten sich für den Kreistag aufstellen lassen haben.

Die BiK hat für die Kreistagswahl keine Kandidatin/ keinen Kandidaten aufgestellt.

3. Europawahl

Von den 705 Abgeordneten im EU – Parlament kommen 98 Abgeordnete aus Deutschland.

Sie

  • prüfen Pläne für EU-Gesetze
  • wählen den Präsidenten der Europäischen Kommission

Entscheiden Sie über

  • EU-Haushalt zusammen mit Rat der EU
  • Fragen der Bildung, Kultur, Umwelt etc.

Sie als Wähler haben 1 Stimme, die Sie durch ein Kreuz auf dem Wahlzettel abgeben können. Als Orientierungshilfe dient z.B. der Wahlomat.

Lassen Sie sich nicht von den langen Wahlzetteln abschrecken und freuen Sie sich darüber, die Wahl zu haben.

Wieso platzt die Maxim-Gorki Gesamtschule aus allen Nähten?

Offene Antwort eines Gemeindevertreters auf den offenen Brief der Maxim-Gorki-Gesamtschule Anfang Mai 2024 an die Gemeindevertretung Kleinmachnows vom 15. Mai 2024

Sehr geehrte Frau Dziewulski, sehr geehrte Frau Hennicke, sehr geehrter Herr Hahn, sehr geehrte Frau Bien-Massenburg,

Ihren offenen Brief an die Gemeindevertretung habe ich mit sehr großem Interesse gelesen. Sie beenden Ihren Brief mit dem letzten Absatz, dass wir als Gemeindevertretung uns dafür einsetzen sollen, dass die Gorki-Schule ein zentraler Ort des Lernens in Kleinmachnow bleibt.
Könnten Sie bitte genauer darlegen, wie dies zu verstehen sein soll? Es ist die Seeberg Schule, die der Bürgermeister und einige Vertreter aus seiner Fraktion seit Jahren und nun in einem erneuten wunderlichen Anlauf gern schließen würden. Mir ist nicht bewusst, dass irgendjemand fordern würde, die Maxim-Gorki-Schule zu schließen.

Wieso ist die Maxim-Gorki-Gesamtschule so hoch belegt?

Bis Juni 1983 besuchte ich selbst für 10 Jahre die Maxim-Gorki-Schule, die sich damals noch in den unteren zwei Etagen des Weinberg-Gymnasiums befand. Nach unserem aller letzten Schultag in der abschließenden 10. Klasse haben wir 1983 noch für mehrere Tage die neuen Schulbänke im damals gerade errichteten Schulgebäude an der Förster-Funke-Allee konstruktiv montieren dürfen, statt – wie damals üblich – zum Arbeitseinsatz in die Erdbeerernte im Havelland geschickt zu werden. Und ich hege gar keine Ambitionen, die Maxim-Gorki-Schule schließen oder verrotten zu lassen.


Der Tenor Ihres Schreibens vermittelt mir den Eindruck, dass es notwendig ist, Ursachen, Verantwortlichkeiten, Versäumnisse in diesem Kontext zu analysieren und zu sortieren. Eine der wesentlichen Ursachen für die hohe Belegung der Maxim-Gorki-Schule über die räumlichen Kapazitäten hinaus dürfte in der jahrzehntelang unzureichenden Bereitstellung von Sekundarschulplätzen nicht nur durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark, sondern insbesondere auch durch den Landkreis Teltow-Fläming in seinen berlinnahen Kommunen liegen. Es gibt sehr viele Schüler aus Großbeeren, Blankenfelde-Mahlow, teilweise auch aus Ludwigsfelde, die bis nach Teltow bzw. Kleinmachnow zur Schule fahren müssen, wie man aus den Angaben zur Schulentwicklungsplanung entnehmen kann:

Statistik Maxim-Gorki-Gesamtschule Kleinmachnow
Statistik evangelische Gesamtschule Potsdam-Mittelmark

Seit die evangelische Gesamtschule und danach auch die Grace-Hopper-Gesamtschule ihren
Betrieb aufgenommen haben, hat die Zahl von Schülern aus dem Kreis Teltow-Fläming an
der Maxim-Gorki-Gesamtschule nachgelassen. Diese Schüler bevorzugen wahrscheinlich die
für sie verkehrsgünstiger gelegen anderen beiden Schulen. Es bleibt jedoch der Gesamtdruck
aus Teltow-Fläming, so dass weniger Schüler aus Teltow und Stahnsdorf einen Platz an den
beiden jüngeren Gesamtschulen finden können.

Schulentwicklung Teltow-Fläming

Schüler aus Teltow-Fläming finden im eigenen Landkreis keinen Gesamtschulplatz

Laut Auskunft des Landkreises Potsdam-Mittelmark aus dem September 2023 haben sich im
aktuellen Schuljahr erneut 114 Schüler aus dem Landkreis Teltow-Fläming für einen
Schulbesuch in unserem Landkreis entschieden bzw. in Ermangelung eines passenden
Schulplatzes in Wohnortnähe entscheiden müssen. Von diesen 114 Schülern besuchen laut
Auskunft des Landkreises 29 die Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow, 11 die Evangelische
Gesamtschule und 43 die Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow. Diese 43 Schüler aus
Teltow-Fläming belegen also allein fast 2 der 11 Züge der drei Gesamtschulen in der Region
TKS, vermutlich, weil es in Großbeeren und in Mahlow-Blankenfelde mit inzwischen
insgesamt über 38.000 Einwohnern keine Gesamtschule gibt. Darüber hinaus besuchen 47
weitere Schüler aus Teltow-Fläming eines der Gymnasien in Teltow, Stahnsdorf und
Kleinmachnow. Ein offensichtlich unzureichendes Schulangebot im berlinnahen Raum des
Landkreises Teltow-Fläming führt zu einer Belegung von effektiv 4 Zügen an den
Sekundarschulen in der TKS-Region und damit auch zu einem erhöhten Belegungsdruck auf
die Maxim-Gorki-Gesamtschule.

50% der Schüler an der Maxim-Gorki sind aus Kleinmachnow

Hingegen ist die Kapazität der Maxim-Gorki-Schule für den Kleinmachnower „Eigenbedarf“
mehr als ausreichend, weniger als 50 % der Schüler stammen aus Kleinmachnow selbst.
Die Bereitstellung von Sekundarschulplätzen ist Aufgabe der Landkreise. Sofern es einen
Mangel an Schulplätzen gibt, ist es also nicht die Pflichtaufgabe Kleinmachnows, für höhere
Kapazitäten zu sorgen, sondern die Aufgabe der jeweiligen Kreise. Sicher hilft Kleinmachnow
gern mit seinen freien Kapazitäten aus – im Rahmen der gegebenen und gebotenen
Möglichkeiten. Kleinmachnow hat jedoch die Raumnot nicht zu verantworten – die
Gemeinde stellt in der Gesamtschule deutlich mehr Kapazität bereit, als für Kleinmachnow
nötig. Diese Raumnot ist vielmehr auf die Überbelegung aufgrund nur mangelhaft
bereitgestellter Schulkapazitäten seitens der Landkreise zurückzuführen, hier insbesondere
wohl durch den Landkreis Teltow-Fläming (Landrätin seit 2013: Kornelia Wehlan/DIE LINKE),
sekundär durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark (mit seinen aufeinanderfolgenden SPD
Landräten).

Geplanter Anbau für das Schulgebäude

Obwohl die Gemeindevertretung Kleinmachnows nicht für die Überbelegung der Schule verantwortlich ist, hat die Gemeindevertretung bereits 2023 den Grundsatzbeschluss für die Errichtung eines Anbaus an der Maxim-Gorki-Schule gefasst. Leider wurde dieser Beschluss jedoch unzureichend vom Bürgermeister Grubert (SPD) und der Verwaltung vorbereitet bzw. auch eine eventuell notwendige Korrektur der Grundlagen des Grundsatzbeschlusses nicht mit der notwendigen Energie weiterverfolgt. Andere Vorhaben wie der in dieser radikalen Weise nicht notwendige Feuerwehr-Komplettabriss & -Neubau für weit über 20 Millionen €, Museumsvorbereitungen für deutlich über 5 Millionen €, ein sehr fragwürdiger Zweirichtungsradweg für über 3 Millionen € usw. hatten für den Bürgermeister, Verwaltung und für verschiedene schulqualitätsfremdelnde Gemeindevertreter (insbesondere aus der erweiterten SPD-Fraktion) Vorrang, obwohl die Maxim-Gorki-Gesamtschule bereits seit spätestens 2016 mit 662 Schülern durch externen Druck so überfüllt wie auch heute mit ca. 661 Schülern ist. Oder 2022, als über 40
ukrainische Schüler zusätzlich in der bereits überfüllten Schule aufgenommen wurden und es sogar 716 Schüler gab
.

Wieso wird die Maxim-Gorki-Gesamtschule mit 4 Zügen überbelastet?

Wieso gibt es eigentlich erst seit August 2021 Ihrerseits Gespräche mit dem Bürgermeister, der Verwaltung usw.? Wieso wird das Schulgebäude mit vier Zügen überlastet, wenn es doch laut den angegebenen Flächenrichtlinien nur Platz für höchstens drei Züge bietet? Wer hat dies zu verantworten? Wie haben sich die Verantwortlichen in den letzten Jahren konkret im Rahmen ihrer Fürsorgepflichten dafür eingesetzt, dass Ihnen nicht mehr Züge und Schüler zugewiesen werden, als raummäßig zu verantworten sind? Wer hat genehmigt, dass so viele Schüler in der Schule beschult werden, obwohl nicht ausreichend Platz vorhanden ist? Welche Auflagen wurden angesichts des Platzmangels erteilt? Wie wird der notwendige Brandschutz bei einer derartigen Überbelegung gewährleistet? Nach Ihren Angaben fehlen der Maxim-Gorki-Gesamtschule für die vorhandene Zahl von 661 Schülern 1.818 m². Somit heißt
dies wohl, dass die Schule in ihrem Ist-Zustand nur Platz für ca. 450 Schüler bietet. Bereits seit Ende der 1990er Jahre ist die Schule nach diesem Maßstab überbelegt. Wieso wird durch die Landkreise TF & PM, das zuständige Schulamt und die Schulleitung nicht die Verantwortung entsprechend gelebt und rechtzeitig für die notwendigen Entlastungs-Maßnahmen gesorgt, statt immer mehr Schüler aus der Region in dieser Enge beschulen zu lassen? Der offensichtlich überregionale Mangel an Schulplätzen führt bekanntlich auch zu teilweise extremen Ungerechtigkeiten im Rahmen des Ü7-Verfahrens mit seinen kaum vergleichbaren Grundschulgutachten und deren übertriebenen Einfluss auf die Vergabe begrenzter Schulplätze.

Schülerentwicklung Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow

Sicher ist die Gemeindevertretung im Rahmen ihrer Möglichkeiten gern hilfsbereit, den Missständen abzuhelfen. Das jahrelange Versagen der eigentlich für die Missstände Verantwortlichen darf jedoch überhaupt nicht zu Lasten von anderen Bildungseinrichtungen in Kleinmachnow ausgeräumt werden.

Es ist erschreckend, dass von politischen Akteuren angebliche Prognosen vorgelegt werden, die bereits auf den ersten Blick als sachlich und methodisch mangelhaft (bzw. regelrecht manipuliert & manipulativ) zu erkennen sind. Zeitgleich werden verschiedene Bildungseinrichtungen zynisch Gegeneinander ausgespielt bzw. angesichts der verantwortungslos konstruierten Entweder-Oder-Konstellationen „Gorki versus Seeberg“ oder auch „Regenbogen versus Waldhäuschen“ emotional aufgehetzt.

Statistische Daten werden in Kleinmachnow verfälscht dargestellt

So wird vom Bürgermeister ein willkürlich selektierter Statistikausschnitt vorgegeben, der 2017 beginnt, als es mit 123 einen extremen statistischen Ausreißer in den Geburtenzahlen gab:

Schülerentwicklungszahlen Kleinmachnow von der Verwaltung erstellt

Ebenfalls tendenziös unstimmig ist die Geburtenzahl für 2023 mit nur 75. Denn offiziell sind es 78, wie auf der eigentlichen Statistikseite der Gemeinde angegeben ist – diese stimmt mit den dahinter angegebenen Einzelwerten 45+33 = 74+4 = 78 überein:

Statistik Bevölkerungsbewegung Kleinmachnow

Verschwiegen wird zusätzlich anscheinend gern, dass es im Jahr 2016 nur 101 Geburten (statt 123 wie 2017) in Kleinmachnow gab – dies könnte eventuell den suggerierten „anhaltenden Abwärtstrend“ stören.
Auch bei der Altersstruktur für 2023 ergeben sich sehr auffällige einseitige Diskrepanzen der Angaben zur Schulentwicklung im Vergleich zur offiziellen Kleinmachnow-Statistik:

Entwicklung Altersstruktur Kleinmachnow

Laut dieser Altersstruktur sollen es 2023 nur 399+466+1.228 Kinder sein, also 2.093, die 0 bis 12 Jahre alt sind. Entsprechend der Statistik-Seite der Gemeinde sind es hingegen 2.153 Kinder in diesem Altersbereich Stand 31.12.2023!

Bevölkerungszusammensetzung Kleinmachnow 2023

Es fehlen also mindestens 60 in Kleinmachnow gemeldete Kinder in der Betrachtung des Bürgermeisters zur Schulentwicklung allein für das Jahr 2023.
Wer soll noch derart manipulierten „Fakten“ (Geburtenzahl 2023 von 78 auf 75 reduziert; Kinderzahl 2023 im Alter 0-12 Jahre um 60 „geschrumpft“) und dieser „Seite der Verwaltung“ eines nicht neutral, sondern politisch-ideologisch agierenden Bürgermeisters vertrauen?

Pressemitteilung Kleinmachnows zur geplanten Schulschließung

Wie wird sich die Bevölkerungsstruktur in Kleinmachnow entwickeln?

Ebenfalls wird nicht die zwingend notwendige Frage gestellt und beantwortet, ob der Rückgang der Geburtenzahlen auch für die Zukunft zu erwarten oder nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Wer sich ansatzweise für Bevölkerungsentwicklung interessiert, weiß, dass es in ganz Deutschland sowohl 2022 als auch 2023 einen starken Geburteneinbruch gab, dass dieser Rückgang also kein individuelles Kleinmachnower Phänomen ist:

Monatliche Geburtenrate in Deutschland von 2000-2023

Die Ursachen für den Rückgang sind komplex, neben den verschiedenen internationalen Krisen hat gerade die für Deutschland (auch im Vergleich zur restlichen EU, zu Frankreich, Italien oder zu den USA) extreme wirtschaftliche Unsicherheit seit Dezember 2021 durch das sehr ungeschickte Agieren der aktuellen Bundesregierung höchstwahrscheinlich einen bedeutenden Einfluss auf die Kindeswunschentscheidungen einiger Menschen. Der Wirtschafts-Unsicherheitsindex ist in den letzten 2,5 Jahren in Deutschland viel, viel höher als in den Jahrzehnten zuvor (z.B. 2009-2021):

Wirtschafts-Unsicherheitsindex Deutschland

Sofern die internationalen Krisen und insbesondere die große wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland die Ursache für zurückgestellte Kinderwünsche sind, ist mit Abschwächung dieser Ursachen jedoch sogar mit einem Nachholeffekt zu rechnen, also mit deutlich höheren Geburtenzahlen in den kommenden Jahren von evtl. 100 oder mehr möglichen Geburten pro Jahr für Kleinmachnow.

Wer zieht nach Kleinmachnow und wie alt ist der Neubürger?


Auch die Effekte durch das jährliche Wanderungssaldo wurden nur mangelhaft durch den SPD-Bürgermeister abgedeckt. So ist aus den vergangenen Jahren durchaus bekannt, dass vor allem Kinder im Alter von 0 bis 17 Jahren ein positives Wanderungssaldo haben, während junge Erwachsene im Alter von 18 bis 27 Jahren verstärkt aus Kleinmachnow fortziehen. Ab 28 bis 47 Jahren gibt es wiederum mehr Zu- als Wegzug. Und dies bei einem in den letzten Jahren konstant höherem Zu- als Wegzug aus Kleinmachnow. Für die Jahre 2015 bis 2018, als es in Kleinmachnow schon keine größeren
Wohngebietsentwicklungsmaßnahmen mehr gab, sah dieses altersspezifische jährliche Durchschnitts-Wanderungssaldo wie folgt aus:

Wegweiser Kommune: Wanderung nach Alter

In der Altersgruppe 0-5 Jahre (Vorschulalter) gab es einen durchschnittlichen jährlichen effektiven Zuwachs von 67 Kindern, in der Altersgruppe 6-11 Jahre (Kinder, die nach der Einschulung zusätzlich einen Platz in den Klassen der lokalen Schulen benötigen) waren es 44 pro Jahr. Auch diese Altersgruppe ist bei den Kapazitätsberechnungen der Grundschulen zu berücksichtigen, denn diese 44 Kinder pro Jahr bedeuten ca. zwei weitere Züge an den Grundschulen Kleinmachnows im Vergleich zum Bedarf zum Zeitpunkt der Einschulung. Ggf. gibt es etwas Entspannung ab der 5. Klassenstufe durch einen Wechsel von Kindern in andere Bildungsgänge. Man darf die Grundschulen also nicht allein auf den Bedarf an
Einschulungskapazitäten reduzieren, sondern muss auch entsprechende Reserven für den bereits bekannten beträchtlichen jährlichen Zuwachs aus dem altersbezogenen Wanderungssaldo vorhalten.
Diese Altersstruktur im Wanderungssaldo stimmt im Wesentlichen mit der Struktur für ganz
Potsdam-Mittelmark überein:

Wegweiser Kommune: Wanderung nach Alter in Potsdam-Mittelmark

Gerade bei den Minderjährigen sind die Verhältnisse bei Kleinmachnow von 67:44:37 und bei Potsdam-Mittelmark von 513:323:153 verblüffend ähnlich: Der Zuwachs bei 0-5 Jahren ist höher als der Zuwachs bei 6-11 Jahren, welcher wiederum höher als der Zuwachs bei 12 bis 17 Jahren ist. Es kann somit von einem stabilen Alterswanderungstrend ausgegangen werden kann.
Auch der Landkreis Teltow-Fläming zeigt ein deutlich positives Wanderungssaldo in allen Jahrgängen von 0 bis 17:

Wegweiser Kommune: Wanderung nach Alter in Teltow-Fläming

Das Wanderungssaldo über alle Altersgruppen lag im Zeitraum 2015-2018 für Kleinmachnow bei +66 Personen jährlich. In den vergangenen vier Jahren 2020-2023 betrug es sogar +124 Personen pro Jahr.
Rechnet man das Jahr 2022 heraus, da hier durch den Ukrainekrieg ein besonders hoher Zuzug (mit vielen Kindern!) zu verzeichnen war, bleiben für die Jahre 2020, 2021 und 2023 immer noch +77 Personen pro Jahr, also ein um mindestens 16,7 Prozent höherer Zuzugs Saldo als 2015-2018 – mit entsprechend mehr Kindern im Vorschul- und im Schulalter.

Wie werden sich die Einschülerzahlen in Kleinmachnow entwickeln?

In der folgenden Tabelle ist die wahrscheinliche Zahl der Pflichtkinder nur mit einem durchschnittlichen Zuwachs analog zu den oben genannten Zahlen angegeben. Da jedoch der Zuwachs je nach Jahrgang auch in den letzten Jahren zwischen 50 und 84 Kindern schwankte, können diese Werte auch noch um bis zu 20 Kinder zusätzlich nach oben oder unten abweichen.

Geburten und Einschülerzahlen in Kleinmachnow

Geburten von Kleinmachnower Kindern auf der einen und der Zuzug bereits geborener Kinder nach Kleinmachnow sind zwei unabhängige Größen, zwischen denen kein direkt proportionaler Zusammenhang besteht. Gerade bei dem mit 123 Geburten stärksten Geburtsjahrgang 2017 gab es bis zur Einschulung nur einen Zuwachs durch Wanderungssaldo um 50 Kinder, während es im darauffolgenden Jahrgang mit 105 Geburten einen Wanderungs-Zuwachs um 65 Kinder gab. Der umgekehrte Einfluss der vorhandenen Betreuungs- und Schulkapazitäten auf die Entscheidung der Eltern für einen Zuzug muss also auch berücksichtigt werden – neben anderen Effekten wie der teilweise
unterschiedlichen Beitragsfreiheit der Kinderbetreuung in Berlin und Brandenburg. Viele Familien ziehen auch besonders gern nach Kleinmachnow, solange es vielfältige und ausreichende Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder gibt und man diese nicht erst über lange Wege bis zur nächsten verfügbaren Einrichtung, ob Kindertagesstätte oder Schule oder Hort, transportieren muss.

Zuwachs eines Jahrgangs von Geburt bis Einschulung in Kleinmachnow

Seriöse Prognosen für die Schülerzahlen in Kleinmachnow sind nicht möglich

Zusammenfassend kann ich nur feststellen, dass keine seriöse Prognose möglich ist, die mit notwendiger Sicherheit attestieren kann, dass die Zahlen der (Grund-)Schüler in Kleinmachnow in den nächsten Jahren dauerhaft weiter zurückgehen werden – und dass deshalb die Schließung einer Bildungseinrichtung kurzfristig geboten sei. Im Gegenteil, das permanent positive Wanderungssaldo für Kinder und Jugendliche und auch die mit der Entwicklung der aktuellen Altersstruktur deutlich wachsende Zahl von Sterbefällen in Kleinmachnow lassen vermuten, dass der Zuzug insbesondere von Kindern und
Jugendlichen nach Kleinmachnow auch ohne weitere umfangreiche Bautätigkeit in den kommenden Jahren nicht nachlassen wird. Der extreme Wohnraummangel in Berlin und Umgebung dürfte für viele Jahre auch einen hohen Zuzugsdruck nach Kleinmachnow bewirken.


Dies gilt auch für die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming: Es wird auch in den nächsten Jahren einen positiven Wanderungssaldo für Kinder und Jugendliche geben. Dieser Effekt ist auch zwingend bei den Schulentwicklungsplanungen der Kreise zu berücksichtigen, damit endlich ausreichend Schulplätze für alle Kinder und Jugendlichen sowohl in unserer Region als auch im besonders unterversorgten Norden des Kreises Teltow-Fläming bereitgestellt werden und dadurch Bildungsungerechtigkeiten verringert werden, statt diese durch mutwillige, politisch-ideologisch motivierte Schließung einzelner Einrichtungen zu verschärfen.

Für die Maxim-Gorki-Gesamtschule muss dringend eine Lösung geschaffen werden


Es ist extrem wichtig, sowohl für die Seeberg-Grundschule endlich den seit Jahren durch den Bürgermeister und diverse Bildungs-missgünstige Gemeindevertreter verzögerten, jedoch dringend notwendigen Hortneubau endlich bereitzustellen als auch für die Maxim-Gorki-Gesamtschule ausreichenden und ansprechenden Platz zu bieten. Ich befürchte aber, dass dies erst gelingen wird, wenn die langjährigen Versuche der Seebergschulschließung durch den Bürgermeister und seine Fraktion, die bereits Ursache einer extremen Verteuerung des überfälligen Hortprojektes und auch der Verzögerungen des bereits im Grundsatz beschlossenen Anbaus an die Gorki-Schule sind, überwunden sein werden. Es ist leider nicht auszuschließen, dass dies erst nach der Wahl zur Gemeindevertretung im Juni bzw. sogar erst nach der Bürgermeisterinnen- bzw. Bürgermeister-Wahl im Januar 2025 wirklich konstruktiv und sachlich möglich sein wird.


Mit freundlichen Grüßen
Michael Braun

Erst die Pflicht, dann die Kür

Wenn eine Gemeinde eine Haushaltssperre verhängt hat und ein Finanzloch von 42 Mio. € füllen muss, bei welchen Projekten und Maßnahmen sollte die Gemeinde dann sparen? Auf was verzichten, ohne wichtige Strukturen für die Zukunft zu zerschlagen? Dieser Balanceakt ist nicht einfach und verlangt genaues Abwägen und ein Vorgehen mit viel Fingerspitzengefühlt.

Sparmaßnahmen für Kleinmachnow

Das dies dem Kleinmachnower Bürgermeister fehlt, hat er im März 2024 bewiesen. Seine Kommunikation über die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen haben bereits viel Verunsicherung und die ersten Protestaktionen hervorgebracht.

So haben die Elternschaften der Kita Regenbogen, Kita Waldhäuschen und der Grundschule Auf dem Seeberg Petitionen gegen die geplanten Schließungen initiiert, die auch die BiK unterstützt.

Unter den Vorschlägen des Bürgermeisters und der Verwaltung finden sich einige Großprojekte, wie der Neubau der Freiwilligen Feuerwehr für 24 Mio. € und die Sanierung der Auferstehungskirche zu einem Museum für 5 Mio. €.

Die Zeit der Wunschprojekte ist vorbei

Die Gemeindevertretung hatte diese Wunschprojekte im letzten Jahr noch aufs eifrigste durchgewunken, in dem Glauben als reiche Gemeinde könne man sich fast alles leisten. So wurden Monat für Monat immer neue Vorschläge und Planungen gestartet. Auf das Umsetzen hat man dabei weniger geachtet. Kaum ein Projekt ist in den letzten Jahren beendet worden und gerade die Pflichtigen, also die Hauptaufgaben einer Gemeinde, sind liegengeblieben.

Jetzigen Probleme sind Folge der schlechten Familienpolitik in Kleinmachnow

Kleinmachnow hat sich in den letzten Jahren wenig um die Familienpolitik gekümmert und sich trotzdem zeitgleich mit dem Slogan „Ihre familienfreundliche Gemeinde“ geschmückt. Aber dieser Slogan verkommt immer mehr zum Hohn für die Familien, die jetzt unmittelbar von den Sparvorschlägen des Bürgermeisters betroffen sind:

Es sollen eine Kita und die Grundschule Auf dem Seeberg geschlossen und die 2017 und 2021 beschlossene Erweiterungsbauten für den Hort der Seeberg-Schule, sowie der Gesamtschule gestoppt werden. Als Argument werden die Schulentwicklungszahlen und die sinkenden Geburten herangezogen. Dass die Schulentwicklungszahlen bereits ein Jahr nach Aufstellung schon um eine Klassenstärke zu niedrig prognostiziert waren, wird nicht erwähnt. Wie sollte man auch in einer Gemeinde, in der fast alle Kinder zuziehen, eine vernünftige Prognose aufstellen? Da kann der Bürgermeister noch so sehr auf die sinkenden Geburtenzahlen verweisen, aber Fakt ist:

  • Der Bedarf an Krippenplätzen in Kleinmachnow steigt seit Jahren!
  • Der Bedarf an Hortplätzen liegt in Kleinmachnow seit 10 Jahren über den angebotenen räumlichen Kapazitäten!
  • Die Schülerzahlen in Kleinmachnow im letzten Jahrzehnt zwar um 435 Kinder gesunken, aber sie haben sich in den letzten Jahren auf einem Level konsolidiert und werden vermutlich auch in den nächsten Jahren auf diesem Niveau bleiben, da ein stetiger jährlicher Zuzug erfolgt

Wer zieht hauptsächlich nach Kleinmachnow? Es sind die Familien

Und wer zieht nach Kleinmachnow? Es sind überwiegend Familien! Denn sie schätzen die Standortvorteile, die Kleinmachnow bietet:  zeitnahe und unkomplizierte Vergabe von Kitaplätzen und eine einzigartige Schullandschaft mit Grund- und weiterführenden Schulen, in denen jedes Kind und jeder Jugendliche die richtige Schule für sich findet. Das Los vieler Vorstadtkinder, die auf langen Schulwegen in die Stadt pendeln müssen, müssen die Kleinmachnower Kinder und Jugendliche nicht tragen.

Mit den vorgeschlagenen Sparmaßnahmen des Bürgermeisters wird die Attraktivität Kleinmachnows zerschlagen und von Familienfreundlichkeit darf danach keine Rede mehr sein:

  • Denn wer eine Kita schließt, kann den neu zuziehenden Kindern schon im nächsten Jahr keinen Krippen- oder Kitaplatz mehr anbieten!
  • Wer eine Grundschule schließt, der nimmt den Kindern die Chance, eine wohnungsnahe und nach ihren Fähigkeiten ausgesuchte Schule zu wählen!
  • Wer eine Grundschule schließt und sich nicht um einen Ersatz der wegfallenden Hortplätze bemüht, arbeitet gegen eine Bildungsgerechtigkeit, dem Recht auf eine Ganztagsbetreuung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf!
  • Wer die Grundschule schließt, weil er dringend Platz für die Gesamtschüler braucht, nachdem er sich jahrelang nicht um deren Belange gekümmert hat, agiert höchst unprofessionell und unfair!

Die Entscheidung für die einzelnen Sparmaßnahmen liegen bei den Gemeindevertretern. In der letzten Sitzungen, am 16.5.24, noch vor den Neuwahlen, muss ein Nachtragshaushalt aufgestellt werden.

Die BiK sagt: Erst die Pflicht, dann die Kür

Die BiK sagt klar, dass erst die Pflicht und dann die Kür kommt. Das heißt, der Neubau der Freiwilligen Feuerwehr und das Museum werden auch in den nächsten Jahren nicht realisierbar sein. Deshalb sollen sie sofort gestoppt werden. Der Hort für die Seeberg-Schule soll in der ursprünglichen Form umgesetzt werden. Schließlich schafft Kleinmachnow so einen hochwertigen Bau, der später als Bibliothek oder für Vereine genutzt werden kann.

Ebenfalls müssen alle beschlossenen Erweiterungsbauten für die Maxim-Gorki-Gesamtschule mit höchster Priorität umgesetzt werden.

Alle drei kommunalen Grundschulen bleiben erhalten. Die Schülerzahlen sind seit einigen Jahren stabil und werden es auch noch in den nächsten Jahren bleiben. Für einen möglichen Rückgang soll ein nachhaltiges Konzept für den Schulstandort Kleinmachnow erarbeitet werden. Ebenfalls braucht es ein gut durchdachtes Konzept, wie eine Schulschließung durchgeführt werden kann.

Denn wer ohne Konzept eine Gemeinde gestaltet schafft Probleme, wie sie Kleinmachnow jetzt hat!